Die Kapselendoskopie dient in erster Linie der detaillierten Begutachtung des Dünndarms, denn dieser ist durch konventionelle Endoskopien (Gastroskopie, Koloskopie) nur inkomplett einsehbar. Die Kapselendoskopie wird zumeist bei unklarem Blutmangel bzw. Blutverlusten im Verdauungstrakt durchgeführt. Dünndarmblutungen können z.B. durch Entzündungen, Gefässmissbildungen oder Tumoren entstehen. Seltenere Fragestellungen betreffen erbliche Polyposis- Syndrome, den Morbus Crohn und die Zöliakie.
Nur die genaue Identifikation der zu Grunde liegenden Erkrankung kann dann auch zur zielgerichteten Therapie führen. Wie Videokapseln anderer Hersteller ist auch die in unserer Praxis eingesetzte „CapsoCam Plus®“ ein Einwegprodukt, welches wie eine Tablette geschluckt wird. Die Kapsel zeichnet dann während der Passage durch den Verdauungstrakt tausende Videobilder auf (4 Kameras, 360° Panorama).
Im Gegensatz zu anderen Systemen ist ein am Körper zu tragender Datenrekorder nicht nötig. Die Daten werden in der Kapsel gespeichert, deshalb muss die ausgeschiedene Kapsel geborgen und in die Praxis gebracht werden. Die auf der Kapsel befindlichen Bilder werden dann mit Hilfe einer speziellen Software ausgewertet.